1816 kam ein junger französischer Aristokrat als Repräsentant eines Londoner Handelshauses ins spanische Cadiz. Er hieß Pierre de Domecq, hatte ein einnehmendes Wesen und erlangte in kürzester Zeit große Reputation. Sein geschäftlicher Erfolg ermutigte ihn, unter dem Namen Pedro Domecq ein eigenes Handelshaus zu gründen.

Seine Nachkommen führten die Geschäfte mit großem Geschick weiter und machten dabei 1886 eine wegweisende Entdeckung. Im Keller ihrer Bodega stießen sie auf ein paar Sherry-Fässer, die aus einem überraschend stornierten Auftrag stammten und Jahre zuvor mit einem Traubendestillat gefüllt wurden. Da die Fässer zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten waren, hatte sich das Destillat in Seelenruhe zu einem wunderbar weichen Brandy entwickelt.

Der überraschende Fund gilt als die Geburtsstunde des Brandy de Jerez und die Familie Domecq als sein Erfinder. Nur zwei Jahre nach dieser Entdeckung etablierte die Bodega eine Solera – so nennt man in Jerez das Fasslager, in dem Brandy de Jerez traditionell gereift wird – aus der bis zum heutigen Tage Carlos I (sprich: Carlos Primero) gewonnen wird.